Patienten sprachen mich in der Vergangenheit immer wieder auf das Segelfliegen an und hatten auch viele Fragen. Letztes Jahr ist Anja dann mal Ballon gefahren und sagte nächsten Tag „jetzt muss ich nur noch mit dir Segelfliegen“. Durch ihren Wunsch angespornt und da wir schon lange keine Bastel- Kaffeetrink- Ausflugsnachmittage mehr gemacht haben, hatte ich die Idee ein Kaffeetrinken auf dem Flugplatz zu machen und 3-4 Rundflüge anzubieten. Meine Idee, mit dem Vorstand besprochen, hatte ich grünes Licht. Mit dem Ausbildungsleiter verhackstückelt das ich ihm die Schulungsmaschine an dem Tag ab mittags klaue, konnte es in die weitere Planung gehen. Bei einem Firmenessen habe ich meine Idee den Kollegen vorgetragen, hatte ich schnell Unterstützung und viel Hilfeangebote. Auch mit Kaffee und Kuchenspenden wurde nicht gegeizt.

Den Interessiertesten Patienten mein Vorhaben vorgetragen, wuchs die Liste derer, die gerne kommen wollen, schnell auf 25 Leute an und auch die Rundflugplätze waren schneller vergeben als ich hätte es aussprechen können, allen voran natürlich Anja.

Am Samstagmorgen ging es an den Aufbau und noch ein kurzer Checkflug mit Basti das ich mich in der ASK 21 hinten auch wohlfühle. Schneller als gedacht war es 13 Uhr und die Patienten mussten vom Parkplatz abgeholt werden. Natürlich waren wir am Start noch nicht ganz fertig, aber unsere Gäste haben gerne noch mitgeholfen und Besteck, Teller und Tassen selber untereinander verteilt. Während alle noch Platz genommen haben, durfte Anja direkt schon in der 21ig Platz nehmen. Durch tatkräftige Unterstützung der Kollegen vom Pflegedienst Dülmen wurde Anja aus ihrem Rollstuhl in den Flieger gesetzt. Nach dem Start haben wir ein kleinen hauch Thermik gefunden und so mussten wir nicht gleich wieder landen. Anja war überwältigt und betonte immer wieder wie schön es sei und sogar besser als das Ballonfahren. Nach der Landung holten wir eine glücklich grinsende Anja wieder aus der 21ig raus. Ich flog noch 4 weitere Patienten und zum Schluss noch eine Kollegin „Spazieren“. Die älteste Patientin war 84 Jahre alt und letzten Endes sind 17 Patienten und 9 Kolleginnen vom Pflegedienst gekommen.

Alle waren hell auf begeistert, nicht nur die fliegenden, denn wann kommt man den Segelflugzeugen schon mal so nah. Da die meisten leider nur eine Platzrunde bekommen haben, war die meist getroffene Aussage „wie schon zu Ende“. Die Flugkollegen(ich hoffe, du fühlst dich auch angesprochen, Ramona) am Start haben natürlich alle auch noch Kaffee und Kuchen bekommen. Durch die tolle Hilfe meines Vereins FSG Datteln Bork und die meiner Kolleginnen vom Pflegedienst hatten alle einen schönen Nachmittag. Nicht nur von den Patienten, auch von den Arbeitskollegen kam schnell der Wunsch nach einer Wiederholung auf.